Mittwoch, 2. Dezember 2015

Meine Liebe zu historischer Gay Romance


Die Liebe zu historischen Romanen kam bei mir erst spät, abgesehen von Klassikern hatte ich lange kaum in dem Genre gelesen. Wenn dann eher in Zusammenhang mit Fantasy, Steampunk oder Mystery. Eine befreundete Autorin brachte mich erst darauf, die viktorianische Zeit zu lieben. Ich glaube, es war dann tatsächlich Downton Abbey, das mich für die edwardianische Zeit begeisterte. Wie ich dann auf historische Gay Romance gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr. Auf jeden Fall war es die Magpie-Serie von KJ Charles, die mich so begeistert hat, dass ich auch etwas in diese Richtung schreiben wollte. Heiße Gentleman im Anzug und ein aufregendes Setting, London, Magie ... ja bitte. Es ist seltsam, ich kann mich oft gar nicht so genau erinnern, wann und wie mir eine Geschichte eingefallen ist. Es ist schon drei Jahre her, dass ich angefangen habe, Sunford zu schreiben. Erst nachdem der erste  Entwurf stand, habe ich angefangen, historische Romane zu lesen. Ich wollte mich ja auch nicht allzu sehr beeinflussen lassen. Im Text finden sich schon sehr viele Einflüsse von Jane Austen, auch Maurice hat mich etwas beeinflusst, da es wohl der einzige Roman ist, der zu der Zeit geschrieben wurde und eine Liebesgeschichte zwischen Männern erzählt. Die Auswahl an historischer schwuler Literatur ist ansonsten ja eher begrenzt, auch wenn es einige Ausnahmen gibt, darüber habe ich vor einem Jahr schon einmal etwas geschrieben.
Es ist jedoch schön zu beobachten, wie sich in den letzten Jahren im englischsprachigen Raum eine Szene von Gay Romance Autoren zusammengefunden hat, die Historisches schreiben.
Aber auch hier habe ich in letzter Zeit immer mehr historische Gay Romance gesehen, von Chris P. Rolls mit ihrer Bruderschaft der Küste, Diana Wintermeer oder Jutta Ahrens. Ein schöner Trend, wobei die Zeit zwischen 1800 und dem ersten Weltkrieg noch etwas unterbesetzt ist, für mich ist es die spannendste Zeit, um darüber zu schreiben, da so unheimlich viel passiert ist, Revolutionen, gesellschaftliche Veränderungen, die Entwicklungen in der Kunst ... und die Mode natürlich. Von Empirekleid bis Sanduhrfigur und die Männer waren natürlich auch schick gekleidet, wenn sie es sich denn leisten konnten.
Was mich aber am meisten an der Gay Romance in historischen Settings fasziniert ist, dass es damals in Europa noch viele Länder mit Gesetzen und Strafen gegen  Homosexualität gab, es erforderte viel Mut, trotzdem zu seiner Liebe zu stehen und vor allem, damals konnte wegen der Zensur diese Geschichten nicht erzählt werden. Wir wissen höchstens etwas über berühmte Persönlichkeiten wie Oscar Wilde. Natürlich ist es nicht wirklich authentisch, wenn man sich jetzt aus heutiger Sicht ausdenkt, wie es damals zwei Männer oder auch zwei Frauen geschafft haben könnten, zueinander zu finden und zusammen zu bleiben, aber diese Geschichten können anders nicht erzählt werden, denn heute können wir ohne Zensur darüber schreiben, wir können uns Happy Ends ausmalen oder die Tragik unmöglicher Lieben zeigen. Queere Menschen waren immer Teil der Geschichte und obwohl sie es noch schwerer gehabt haben als heute die Menschen in Europa, bin ich mir sicher, sie haben sich trotzdem verliebt und einige werden auch glücklich gewesen sein und es ist einfach wunderbar, darüber schreiben zu können. Denn historische Settings bieten unendliche Möglichkeiten.






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